In memoriam Willi A. Kalender 1949 - 2024
Die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie trauert um Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Willi A. Kalender, der am 20. Oktober 2024 im Alter von 75 Jahren verstorben ist.
Prof. Kalender gilt als Erfinder der Spiral-Computertomografie, die der radiologischen Diagnostik völlig neue Möglichkeiten eröffnet hat und bis heute Standards in der medizinischen Bildgebung setzt. Von 1995 bis 2018 leitete Prof. Kalender als Direktor das Institut für Medizinische Physik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das er zu einem international führenden Forschungszentrum für Medizinphysik und Bildgebung entwickelte.
Prof. Kalender studierte Mathematik und Physik in Bonn und Medizinische Physik an der Universität Wisconsin, USA. Von 1976 bis 1995 leitete er die Abteilung Medizinische Physik am Siemens Unternehmensbereich Medizintechnik in Erlangen. Neben Ehrendoktorwürden der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und der Universität Zürich, zahlreichen Preisen und Gastprofessuren in Madison und Stanford (USA), erhielt Prof. Kalender 2004 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2009 war er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
2010 erhielt Prof. Kalender für seine Pionierarbeiten auf dem Gebiet der diagnostischen Bildgebung die Ziedses-des-Plantes-Medaille, die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie. Prof. Kalender war stets geleitet von einer ausgeprägten interdisziplinären Arbeitsweise und der deutschen Neuroradiologie klinisch und wissenschaftlich in vielfältigen Forschungsprojekten sehr verbunden.
Mit Prof. Kalender verliert die deutsche und internationale Radiologie einen großen Pionier und eine prägende Persönlichkeit und die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie einen engagierten Partner und Freund.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau und Familie.
Prof. Dr. Peter Schramm, Lübeck, für den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie e.V.
Prof. Dr. Arnd Dörfler, Erlangen
Prof. Dr. Michael Forsting, Essen